Geführtes Zeichnen und Traumatherapie

Dieser Ansatz der sensimotorischen Kunsttherapie ist keine Gesprächstherapie. Er ist vielmehr eine Form der aktiven Meditation, bei der man mit geschlossenen Augen und mit beiden Händen malt [1,2]. So werden die zwei Gehirnhälften gleichzeitig stimuliert und auch synchronisiert. Wir übersetzen innere seelische Bewegungen in gemalte Bewegungen und lernen so, den Energiefluss zu verstehen, ihn umzulenken, zu transformieren und zu integrieren. Der Fokus liegt nicht auf "Was ist passiert?", sondern auf "Was brauche ich jetzt, um die Spannung häppchenweise zu verarbeiten ohne von Emotionen überflutet zu werden?"

Eine spontane Bewegung in uns allen zieht immer in Richtung Verbindung, Gesundheit und Lebendigkeit. Egal wie verlassen wir uns gerade fühlen, diese Kraft zeigt uns immer den Weg zurück zur Ganzheit. Lasse dich beim Geführten Zeichnen von ihr führen...

 

Bin ich auch traumatisiert?

Diese Frage stellen sich wohl viele.... Zurecht, denn Kindheitstraumata sind leider eher die Regel als die Ausnahme. Vor allem emotionaler Missbrauch und emotionale Vernachlässigung sind sehr häufig in unserer Gesellschaft und reichen völlig aus für ein Bindungs- und Entwicklungstrauma.

Ein Trauma kann sich unter anderem wie folgt äußern [vgl. 3 und 4]:

  • emotionale Flashbacks / Trigger
  • tyrannischer innerer Kritiker
  • toxische Scham
  • Selbstaufgabe
  • fragiles Selbstwertgefühl
  • Bindungsunfähigkeit
  • Entwicklungshemmungen
  • Beziehungsprobleme
  • drastische Stimmungsschwankungen
  • Dissoziation
  • leicht erregbare Kampf-oder-Flucht-Reaktion
  • Überempfindlichkeit gegen Belastungen
  • Suizidgedanken
  • Hypervigilanz (übermäßige Wachsamkeit)
  • flache und unvollständige Atmung
  • permanent erhöhter Adrenalinspiegel
  • Panzerung, d.h. chronische Muskelanspannung
  • Unfähigkeit, voll präsent, entspannt und geerdet im eigenen Körper zu ruhen
  • Schlafstörungen durch Überaktivierung
  • Verdauungsstörungen
  • physiologische Schäden durch exzessive Selbstbehandlung mit Essen, Alkohol oder Drogen
  • Alpträume und nächtliche Angstattacken
  • Panikattacken, Ängste und Phobien
  • übertriebene oder verminderte sexuelle Aktivität
  • Gedächtnisverlust und Vergesslichkeit
  • verminderte emotionale Reaktionen
  • chronische Müdigkeit
  • Probleme mit dem Immunsystem
  • Überempfindlichkeit gegenüber Sinneseindrücken
  • Fehlfunktionen der Schilddrüse
  • psychosomatische Erkrankungen wie Kopfschmerz, Migräne, Nacken- und Rückenprobleme
  • chronische Schmerzen
  • Fibromyalgie
  • Asthma
  • Hautbeschwerden
  • starkes prämenstruelles Syndrom
  • Depression und Gefühle von drohendem Unheil
  • Gefühle von Getrenntsein, Entfremdung und Isolation

Und natürlich sind Traumata auch sehr oft der Grund für weitere psychische Diagnosen, denen in erster Linie eine posttraumatische Belastungsstörung  zugrunde liegt.

(1)  Cornelia Elbrecht (2011): Die Wandlungsreise, Der Prozess des Geführten Zeichnens - eine initiatische Kunsttherapie, Johanna Nordländer Verlag, Rütte.

(2) Cornelia Elbrecht (2018): Healing trauma with guided drawing - A sensimotor art therapy approach to bilateral body mapping, North atlantic books, Berkeley, California.

(3) Pete Walker (2023): Posttraumatische Belastungsstörung, vom Überleben zu neuem Leben, Narayana Verlag, Kandern.

(4) Peter A. Levine (2023): Vom Trauma befreien, Kösel-Verlag, München.

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